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Ein paar Gedanken zum Advent, der Zeit zwischen den Jahren und dem neuen Jahr

Dominic Gottfried Schafflinger • 18. Dezember 2021

Tipps für eine bewusstere Zeit um die Feiertage

Der Advent wird im Christentum ganz allgemein als Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Christus gesehen. Papst Gregor (Regierungszeit 590-604) legte die Zeit der Vorbereitung auf 4 Wochen fest, beginnend mit dem 4. Sonntag vor Weihnachten. Heute gilt diese allgemein als besinnliche Zeit, in der wir uns in unser Heim zurückziehen und die Vorbereitungen für das große Familienfest Weihnachten treffen, die Geschenke vorbereiten und Wohnung und Häuser festlich dekorieren. Es ist die Zeit der Zusammenkunft, man trifft sich mit Freunden und Familie, zelebriert das Zusammensein und gönnt sich etwas, sei es Speis und Trank bei den zahlreichen Weihnachtsfeiern, beim Shoppen oder am Christkindlmarkt. Wir spüren, da ist etwas intensives, reinigendes, dass unsere Herzen öffnet, vergleichbar der Kontrast zwischen der nährenden Wärme eines Feuers und einer schneidend kalten, völlig klaren Winternacht. Früher galt die Adventszeit als Zeit der Sühne und des Fastens, um dann am 24.12. die Feierlichkeiten im Kreis der Familie und der Kirche zu begehen. 


Auf 25. und 26. folgt dann eine irgendwie leere Zeit bis Silvester vor der Türe steht. Diese Zeit zwischen den Jahren ist nach überliefertem keltischen Glauben die Zeit vom 21.12., der Wintersonnenwende, bis zum Neujahr (machmal auch bis zu den Heiligen Drei Königen). Für die Kelten stand die Zeit während dieser Tage still. Der Legende nach tagten die Wölfe den Hirsch des neuen Jahres, erst wenn er ihnen entkam, würde die Sonne wieder zurückkommen. Da ist etwas magisches in diesen Winternächten, vor allem wenn wir uns in die tief verschneiten Berge zurückziehen. Der Himmel ist näher, die Luft kälter und das Weiß des Schnees lässt auch Nachts die Umgebung nicht ganz dunkel werden. Mystische Winterspaziergänge lassen uns eine seltsame Entrücktheit spüren, die gleichzeitig eine Verbundenheit mit der tief schlafenden Natur ausdrückt. Wir wollen ganz still sein, der Schnee erstickt das Geräusch unserer Schritte und auch unsere Stimme wird ganz andächtig. Wir beobachten die kleinen Wölkchen, die aus unserem Mund und unserer Nase steigen, sie sind wie kleine Geister, die in einer fremden Märchenwelt davon schweben. Zu keiner Zeit ist der Sonnenaufgang auf einer Bergspitze erhebender und intensiver, wenn ihre Strahlen beginnen unser Gesicht zu wärmen und das Leben in die Welt zurückkehrt. Unschätzbar wertvoll ist da dieser heraufziehende Tag - der neues Leben schenkt!


Dann steht auch schon Silvester vor der Tür, das Ende des alten Jahres und die Geburt des neuen. Wir feiern nicht mehr so andächtig wie zu Weihnachten, die Feier ist wilder und Freunde stehen nun ebenso auf der Gästeliste, Party ist angesagt und das spektakuläre Feuerwerk bildet den Höhepunkt der Nacht, nicht den Abschluss. Hier beschließen wir die Vorsätze fürs neue Jahr, die dann normalerweise in den ersten Wochen danach wieder vergessen oder gescheitert sind. Den Namen verdankt dieser Tag übrigens dem Heiligen Silvester I. der auch Papst war. Vor der Reform des Gregorianischen Kalenders lag das Jahresende am 24.12. und mit dieser Reform schuf man einen eigenen Feiertag dafür.. Allerdings sind Feuerfeste an diesem Tag schon bei den Römern und Germanen belegt. Nach diesem Abend, wenn der 1.1. auf unserem Kalender steht, fühlt sich alles frisch und neu an, wir spüren, dass ein neuer Kreislauf beginnt und dass unsere Chancen, Wünsche und Begierden noch jung sind und die Hoffnung gegenüber den Sorgen überwiegt.


Diese drei Abschnitte, - Advent, die Zeit zwischen den Jahren und das beginnende neue Jahr, die von den Festen Weihnachten und Silvester getrennt werden, können eine wunderbare Zeit der Wiedergeburt sein, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt und sie als schrittweise Anleitung zur eigenen Erneuerung nutzt, der Vergleich mit dem Phönix, der erst zu Asche werden muss um dann Wiedergeboren zu werden liegt nahe. Deshalb will ich hier erzählen, was diese Zeit für mich bedeutet und wie ich meine Schwerpunkte setze, und hoffe einige Ideen mögen dem Leser für die eigene Transformation nützlich sein.

Advent - Bewusst werden und Freiraum schaffen


Advent, dass ist die Zeit des Rückzuges und der Vorbereitung, auch für mich. Ich beginne langsam, Projekte des alten Jahres abzuschließen und hüte mich davor, Neues anzufangen. So bekomme ich langsam meinen Terminkalender frei für Vorbereitungen, Treffen mit Freunden und Familie und finde auch Zeit um über das letzte Jahr zu reflektieren. Vor allem das Bewusst-werden steht meiner Meinung nach im Mittelpunkt der Zeit vor Weihnachten und Silvester. In meiner Achtsamkeitspraxis, gilt es nun also, das Jahr zu reflektieren. Was ist passiert, was habe ich erreicht, habe ich im Sinne meiner ethischen Grundsätze gehandelt, war ich mitfühlend und hilfsbereit, aber auch, womit hatte ich Erfolg, was habe ich erreicht, wie ist es um meine Familie bestellt. Am wichtigsten ist allerdings auch sich selbst in folgender Weise zu hinterfragen - welche Emotionen prägen und prägten mich im Jahr, ist da Angst? Ist da Wut? Wieviel Liebe war und ist da? Zwar lieben wir es, uns zum Advent mit unseren Liebsten zu umgeben, aber auch hier kann es heilsam sein, genau über die erwähnten Dinge zu sprechen und gemeinsam einen Rückblick auf das Jahr zu werfen. Gemeinsam offen zu reflektieren, Lob und auch mal Kritik im vertrauten Kreis zu bekommen ist gesund und bringt unsere Eigen- und Fremdwahrnehmung wieder näher zusammen. Gerade im Advent lohnt es sich, mit seinen Gefühlen, guten und schlechten ganz offen zu sein und in die positive Verbindung mit Menschen zu gehen, zu vergeben, sich auch zu entschuldigen und dann die Dinge zu gut sein zu lassen. All das schafft Freiräume und wenn meine alten Dinge vom Tisch sind, ist da auf einmal so viel innerer Raum, so viel Freiheit und soviel mehr Entspannung, auch im größten Weihnachtstrubel. 


„Aufräumen schafft Freiräume“, dass ist mein Motto für den Advent.

Reflexionen im Advent:

Dies lässt sich gut mit einem Tagebuch realisieren, für das ich mir beispielsweise jeden Adventsonntag Zeit nehme. Schreibe die wichtigsten Ereignisse deines Jahres nieder und wie du dich dabei gefühlt hast. Schreibe dir eine Checkliste, was du im zwischenmenschlichen Bereich dieses Jahr noch abschließen und aufarbeiten möchtest und lese immer mal wieder in das Geschriebene hinein. Herrscht gerade Lockdown, ist es genau diese Chance, die wir ergreifen können - dankbar dafür zu sein, endlich einmal mehr Zeit zu haben, über uns nachzudenken.

Zwischen Weihnachten und Silvester - Wenn die Zeit stillsteht


In der Zeit ‚zwischen den Jahren‘ angekommen geht es mir darum, um es mit Casaneda auszurücken, die Zeit anzuhalten. Ein großes mystisches Vorhaben. Nach keltischer Überlieferung hält die Welt den Atem an, bis feststeht, ob sie sich weiterdreht und die Sonne wieder zurück kommt. Es ist die Zeit der Rauhnächte, wo wir uns zurückziehen, das Haus räuchern und der Winter am stärksten ist, auch das können wir jedes Jahr aufs neue in uns fühlen. Nun gilt es, so gut es geht im Moment zu sein. Lange Spaziergänge in Stille, Meditationen oder eben das altbekannte Räuchern. Wann immer es geht bin ich jetzt im Moment, vermeide es vor allem, über das nächste Jahr nachzudenken und große Pläne zu schmieden, sondern suche den gegenwärtigen Moment, egal ob das beim Rodeln mit den Kindern ist, beim Ski fahren oder bei anderen alltäglichen Tätigkeiten. Die innere Ruhe sollte hier ihren Höhepunkt erreichen, nur unterbrochen von den Vorbereitungen auf Silvester. Mache ich hier Pläne für das nächste Jahr, vertue ich die Chance zu spüren, wie intensiv die Zeit gerade in dieser Woche wahrnehmbar ist. Dann hat auch die ganze Vorbereitung in der Adventszeit keinen Sinn gehabt, weil ich es nicht schaffe eine ‚kreative‘ Lücke entstehen zu lassen. Lao Tzu, der große daoistische Weise betont, dass in dieser Leere der eigentliche Sinn der Dinge liegt und aus dem Nichts das eigentlich Große entsteht. Halten wir in diesen Tagen die Zeit an, stehen die Chancen gut, dass etwas ganz neues, spannendes daraus erwächst.


„Letting go - Loslassen“ ist das Zauberwort für diese kurze und intensive Zeit.


Die Wiedergeburt - Der Beginn des neuen Jahres


Die Welt wird wiedergeboren, alles ist frisch, voller neuer Chancen und Ideen. Nachdem die Nachwirkungen der Silvesternacht verflogen sind, kann es langsam losgehen mit den Planungen für das neue Jahr. Das alte hat man schon im Advent Revue passieren lassen, und nach Weihnachten haben wir die Zeit angehalten und alles losgelassen. Dieser Prozess bringt uns die Kreativität, Energie und die Offenheit um nun wirklich Neues zu erschaffen und uns neu zu erfinden. Wie der Phönix aus der Asche kommen wir zurück und starten in ein jungfräuliches Jahr, als eine Person, die ebenso wie neugeboren ist. Was immer nun an Bedürfnissen, Überlegungen und Ideen da ist, sollte jetzt Raum bekommen. Und dann geht es an die Umsetzung. Wie es gelingt neue Vorhaben erfolgreich umzusetzen, erkläre ich in einem anderen Artikel. 

"Time to Change" lautet von jetzt an das Motto! - Hier gehts zu passenden Artikel

von Dominic Gottfried Schafflinger 4. Juni 2021
Faszinierende neue Facts zum Flow-Zustand
von Dominic Gottfried Schafflinger 22. Januar 2021
Im Chen Taijiquan ist es ein zentrales Thema, das eigene Zentrum zu bewahren. Dies meint, nicht seine Mitte zu verlieren und das nicht nur im körperlichen Sinne. Die grundlegende Idee stammt von Laozi, dem Ahnherrn des Daoismus: „Wer andere kennt, ist klug, Wer sich selber kennt, ist weise. Wer andere besiegt, hat Kraft. Wer sich selbst besiegt, ist stark. Wer sich durchsetzt, hat Willen. Wer sich genügen lässt, ist reich. Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer. Wer auch im Tode nicht untergeht, der lebt.“ Die Aspekte die diesem Prinzip zu Grunde liegen sowie deren Umsetzung im täglichen Training sowohl als auch im Leben liegen sind Thema dieses Artikels. Die für unser Thema wichtige Zeile ist hier die Vorletzte: „Wer seinen Platz nicht verliert, hat Dauer“. Denn was oder wo ist dieser Platz? Es handelt sich nicht um einen Ort, sondern um unsere Position in uns selbst. Dieser Platz ist unsere Mitte. Die Dauer von der der Alte Weise hier spricht ist nicht in erster Linie eine zeitliche, sondern es ist die Konstantheit des Lebens damit gemeint. Die Kunst man selbst zu bleiben, unbeeinflusst von äusseren Aspekten. Wie wir noch sehen werden hat das aber beides durchaus auch mit unserm materiellen Leben, also mit Zeit und Raum zu tun. Somit könnte man die Übersetzung Wilhelms auch mit: „Wer seine Mitte nicht verliert, der überdauert alle Wirren der Welt“ übersetzen. Somit sehen wir, dass die Stärke, welche aus dem Bewahren unseres Zentrums hervorgeht es uns ermöglicht, die alltäglichen Hochs und Tiefs des Alltages zu bestehen und dabei wir selbst zu bleiben, uns quasi nicht vor Wut zu vergessen, nicht von Angst gelähmt zu werden oder uns von anderen Gefühlen voll vereinnahmen zu lassen. Auch Spaß birgt seine Gefahren wenn er pathologisch wird, denken wir nur daran, welche Freude Drogenabhängige, oder oft ganz einfach nur desillusionierte Jugendliche beim regelmäßigen Konsum schwerer Alkoholika, auf ihrem regelmäßigen Trip erfahren und dann von diesem Gefühl getrieben, von einem Rausch zum nächsten wandern und sich dabei immer weiter von sich selbst und ihren wahren Talenten und ihrem Platz in der Welt weg bewegen. Menschen können sich sogar selbst vergessen, wenn sie allabendlich vor dem Fernseher liegen und davon so paralysiert sind, dass sie nicht einmal merken, dass es für sie gesünder wäre, sich ab und an zu bewegen oder etwas für ihren Geist bzw. ihr Seelenleben zu tun. Das unsere Mitte leicht verloren gehen kann, wissen wir selbst alle aus bester eigener Erfahrung, es braucht uns oft nur jemand auf der Autobahn zu schneiden, oder sich eine familiäre Diskussion zu einem Streit auswachsen, hier sagen oder tun wir Dinge, die wir später bereuen und nie von uns gegeben hätten, wenn wir ein ruhiges Gemüt behalten hätten. Stress ist eines der besten Beispiele unserer Zeit, welches belegt, wie ungesund es auf Dauer ist, sich von seiner Mitte zu entfernen. Sind wir gestresst, sind wir nur mehr im Tun, wir versuchen, uns innerlich zerreißend, überall alles gleichzeitig zu erledigen, somit sind wir energetisch permanent im Aussen, unser Qi zerstreut sich in alle Richtungen ohne zielgerichtet wirken zu können. Deshalb fühlen wir uns nach einem stressigen Tag auch so matt und müde. Wir befinden uns nicht bei uns, daher nicht in unserer Mitte und auch können wir dadurch nicht „dauern“. Da wir im Stress nicht mit unserer Arbeit zurande kommen, die gerade noch vor uns liegt, laufen wir ihr nach und befinden uns somit gedanklich immer in der Zukunft, in der diese und jene Aufgabe noch auf uns wartet. Werden wir gemobbt, löst auch das Stress aus, weil wir nicht in der Gegenwart sein wollen, in der uns Menschen keine positive Energie entgegenbringen, bzw. leiden wir unter der Zukunft, weil wir ja wissen: „Morgen in der Arbeit bekomme ich wieder so richtig eines drauf.“ In Depression und apathische Melancholie können wir wiederum nur verfallen, wenn wir ständig unserer Vergangenheit nachtrauern, unser Gemüt wird hier von den schlechten Erfahrungen die bereits Hinterns liegen gespeist. Wären wir nur in der Gegenwart, hätten diese Erfahrungen keine Macht über uns, schließlich sind sie ja nur in unserer Erinnerung existent. Dauern kann jedoch nur jemand oder etwas, das ganz und gar im Jetzt da ist. Nehmen wir die Chinesische Mauer, könnten wir sagen, sie dauert, wenn sie noch nicht erbaut oder gar nicht mehr da wäre? Eher nicht. Wie sieht das nun in unserer Taijiquan Praxis aus? ENDE DER LESEPROBE... Wenn dich der Artikel neugierig gemacht hat, dann hol dir das Magazin oder schau auf die Seite des Taijiquan und Qigong Journals. Das ganze Magazin mit dem kompletten Artikel findest du hier – https://www.united-kiosk.de/fachzeitschriften/pflege-medizin/taijiquan-qigong-journal/ Hier gehts zur Seite des Taijiquan und Qiging Journals – https://tqj.de Beim Shooting für die Beitragsbilder versuchten wir Stress und das Finden der eigenen Mitte gegenüber zu stellen. Daraus wurde ein unglaublich lustiges Shooting, wie ihr euch wahrscheinlich vorstellen könnt, wenn ihr die Bilder unten betrachtet. Danke wie immer an meine 'Beste Fotografin der Welt' Theresa Hofmüller –  www.theresart.at
von Dominic Gottfried Schafflinger 14. Oktober 2020
Ich präsentiere euch in diese Beitrag vier Möglichkeiten den Geschmack frischer Kräuter mit in den Winter zu nehmen und diese haltbar zu machen.
von Dominic Gottfried Schafflinger 30. Juni 2020
Die Stadt Salzburg vergab am 22.6.2020 den Zuschlag für ein Arbeitsstipendium im Wert von 3000,— Euro an Dominic Schafflinger, der damit sein Projekt zur Entwicklung eines Mindfulness (Achtsamkeits) Workshops für die Horte und Kindergärten der Stadt Salzburg realisieren kann. Damit bekommen Kinder aus allen Gesellschaftsschichten die Möglichkeit an einem Trend zu partizipieren, der in der Psychologie sowie in Human Resources- und Management Prozessen seit Jahren Anwendung findet. Mindfulness trägt zu einer gesteigerten Emotionsregulierung bei, verringert Ängstlichkeit und steigert das Wohlbefinden, durch nichtbewertende Konzentration auf den gegenwärtigen Moment. Ein besonderer Fokus liegt darauf, das Konfliktverhalten der Kinder zu verbessern. Die Workshops gliedern sich nahtlos in die Gewaltpräventions- und Selbstbehauptungsworkshops von Dominic Schafflinger ein, die er seit Jahren für die Magistrate der Stadt Salzburg durchführt. So kann nun vermehrt auch die mentale Seite aktiv gecoacht werden. Dominic Schafflinger will hierfür mit anerkannten Experten auf dem Gebiet zusammenarbeiten. Das Projekt startet nun in die Entwicklungsphase und sollte pünktlich zum Start des Sommersemesters 2021 fertiggestellt sein. Dominic Schafflinger ist Entwickler der „Chinese Mindful Arts“ und Gründer von DAOCONCEPTS, Autor, Gründungsmitglied der „Chinese Martial Arts Union - Salzburg“ und freiberuflicher Lehrer für Kampf-, Bewegungs- und Meditationskunst und zertifizierte WCTAG (World Chen Xiaowang Taijiquan Association Germany) Lehrkraft. Seine Masterarbeit verfasst er gerade zur Kulturgeschichte der Mindfulness. Besonderer Dank gilt Bürgermeister Harald Preuner für die Bereitstellung der finanziellen Mittel, und Vizebürgermeister Bernhard Auinger für die Gewährung des Stipendiums. Dies unterstreicht das Interesse der Stadt an der Einbindung neuer Unterrichtskonzepte in Bildungseinrichtungen und damit in den Alltag der jüngsten Stadtbürger.
von Dominic Schafflinger 16. April 2020
In jeder Trainingseinheit, egal ob alleine, in der Gruppe oder mit Partner, sollten wir immer versuche diese vier Grundsätze der Bewegung berücksichtigt werden. Wir sollten immer wieder achtsam in uns hineinspüren und unseren Körper nach folgenden Grundsätzen ausrichten. Sie stellen die Basis für jedes gelungene Training und jeden Fortschritt innerhalb des Taijiquan dar! 1. Gesunken Wir lassen die Schwere nach unten sinken und sammeln sie nicht in unseren Oberkörpern. Die Knie sind immer gebeugt und wir sollten das Gefühl haben, dass unser Körpergewicht stark auf unsere Fersen drückt. Im geistigen meint das, dass wir immer mit beiden Beinen im Leben stehen und nicht als „Hans guck in die Luft“ herumlaufen sollten, unsere Ziele sollte ambitioniert aber realistisch sein, denn nur träumen bringt uns nicht zu Ziel, sondern, wie in der Taijipraxis, nur ‚harte, ausdauernde Arbeit an uns selbst‘. Dies ist übrigens die Übersetzung des chinesischen Begriffes Kungfu! 2. Entspannt Ohne Entspannung können wir nicht sinken, nur wenn unsere Gelenke geöffnet sind, kann das Körpergewicht nach unten sinken und wir können trotzdem mobil und beweglich bleiben, somit schließt die Entspannung auch die leichte und instinkthafte Beweglichkeit mit ein, die wir benötigen, um in einer angespannten Situation die richtige Entscheidung zu treffen, sei es körperlich in der Selbstverteidigung oder geistig in einem Streit oder einer Diskussion oder nur im (hoffentlich nur für die anderen) stressigen Arbeitsalltag. 3. Zentriert Eine entspannte Haltung erreichen wir nur, wenn wir es schaffen uns zu zentrieren und ganz in unsere Mitte zu sein, ansonsten wird immer Anspannung entstehen, weil wir ja den Körper dauernd unnatürlich aufrecht halten müssen und jedes Ungleichgewicht erzeugt Spannungen in diversen Muskelgruppen. Sinken wir aber entspannt in unsere Mitte, dann ist da irgendwann nichts mehr, dass wir halten müssen, der Körper erledigt das von alleine und zwar ohne Verspannungen und ohne durch diese Belastung krank zu werden, wir ruhen in uns selbst. Geistig wie körperlich wird es immer schwieriger uns aus der Mitte zu bringen, uns aufzuregen, da ist nichts mehr, dass uns aus dem Zentrum bringt, nichts mehr, dass uns von uns selbst entzweit. 3. Ganzheitlich "Bewegt sich ein Punkt, bewegen sich alle“ lautet ein altes Taiji Motto. Unser Körper bewegt sich als eine Einheit, alles ist verbunden und jeder Muskel und jedes Körperteil beteiligt sich an jeder Bewegung, somit arbeiten alles in uns zusammen, um eine Aufgabe zu lösen. Da die Bewegungen zentriert und entspannt sind, benötigen wir weniger Muskelkraft und kommen nicht mehr aus dem Gleichgewicht. Auch eine Kraft von aussen schafft es immer weniger auf uns einzuwirken, da wir diese durch unsere perfekte Körperausrichtung einfach neutralisieren. Und geistig handeln wir nun ganzheitlich, da ist kein Unterschied mehr zwischen unserem Herz, also den Gefühlen und unserem Verstand. Dadurch entsteht Entschlossenheit, die nicht mehr von Zweifeln geschwächt wird. Sobald wir uns wirklich für eine Sache entschieden haben, wird diese von uns als ganzer Mensch angegangen und unsere Kräfte verpuffen nicht mehr in einem Hin und Her. All diese Aspekte üben wir in der Stehenden Säule, den Seidenfäden, der Form und den Partneranwendungen. Je mehr wir üben und je besser wir werden, desto besser können wir dies dann auch im Alltag umsetzen. Bis irgendwann kein Unterschied mehr zwischen der Taiji-Praxis und dem Alltag da ist. Dann setzen wir das Prinzip im Leben um, was ja unser eigentliches Ziel sein sollte!
von Dominic Gottfried Schafflinger 7. Januar 2020
Das neue Jahr mit neuen Vorsätzen zu starten, ist nichts w irklich nichts Neues, auch unter dem Jahr, stellen wir neue Vorsätze auf und versuchen Dingen in unserem Leben zu verbessern. Diese Vorsätze auch erfolgreich umzusetzen ist eine Kunst für sich. Hier eine kleine To Do Anleitung! Bevor wir die Änderung angehen können, sollten wir uns erst sicher sein, dass wir das auch wirklich möchten, und zwar LANGFRISTIG. Es gibt genug Menschen die von einem Vorsatz zum nächsten springen und ihren Lifestyle mit den aktuellen Trends wechseln. Nur als Tip - so umgeht man wirklich tiefgreifende Veränderungen! Will ich hingegen wirklich etwas dauerhaft ändern dann muss ich mich wirklich mit dem zu Thema auseinandersetzen und ehrlich bewerten, was ich will, und was nicht, ja sogar, wer ich sein will, und wer nicht. Bei mir kam der Entschluss mit dem Rauchen aufzuhören nicht aufgrund gesundheitlicher Probleme, nein, es ging mir körperlich hervorragend als Raucher, einzig und allein die Erkenntnis, dass Rauchen nicht zu meiner Identität als Kampfkünstler passte brachte den Entschluss zur Änderung. Wenn jemand lieber Woche für Woche mal seine Routinen, seine Ernährung oder seine Weltsicht ändert, dann ist der Artikel sicher nichts für ihn! Das Gehirn braucht 66 Tage regelmäßige Wiederholung von Tätigkeiten um etwas zu einer Gewohnheit werden zu lassen! Das erste Drittel dieser Zeit ist das schwierigste, hier stellt uns unser Geist ständig Fallen wie "Ach, einmal aussetzen kann nicht schaden!“ Im zweiten Drittel fühlen wir uns verwirrt, wollen wir das wirklich? Auch hier müssen wir noch durch, aber merken schon, dass uns ohne etwas fehlt! Erst gegen Ende wird es immer einfacher und einfacher, nun hat das Gehirn unser Vorhaben (z.B. jeden Morgen joggen gehen) als Gewohnheit gespeichert! Aber Achtung, es gibt keinen Aha-Moment, in dem aus der Mühe, etwas im Neuen Jahr anders zu machen eine Gewohnheit wird, es geht ganz langsam und schleichend, vergleicht man den gestrigen Tag mit dem heutigen, wird man keinen großen Unterschied feststellen. Vergleicht man aber den ersten Tag der Umstellung mit dem letzten, dann sind die Änderungen gewaltig. WAS BRAUCHEN WIR ALSO UM UNS ZU ÄNDERN? Hier die schlechte Nachricht, es bedarf am Anfang jeder Menge Disziplin und Motivation und leicht ist es Anfangs und in der Mitte schon gar nicht. Also holt euch motivierende Bücher und Videos für jeden Tag, macht euren Änderungswunsch öffentlich via Facebook oder Instagram oder nur im Kreis der Familie und Freunde. Und sagt euch, egal was passiert: „Ich ziehe das jetzt 66 Tage durch und dann bewerte ich es wieder neu!“ Also, voller positiver Energie in die Neujahrsvorsätze, durchziehen und ein Gewinner werden/bleiben Meine Empfehlung für den nächsten Vorsatz ist die tägliche Morgenroutine, bestehend aus Bewegung und Meditation. Lese mehr darüber in einem meiner nächsten Blogs!
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